Bremsen Datenschutzbedenken Location-based Services für Smartphones?
Unterwegs eine Route planen, schnell ein Restaurant in der Nähe ausfindig machen oder durch ein paar Klicks Schnäppchen-Angebote der umliegenden Geschäfte entdecken: Menge und Vielfalt der »Location-based Services« nehmen rasch zu. Dank der Möglichkeiten der Positionsbestimmung durch mobile Endgeräte wie Smartphones und GPS können potentiellen Kunden zu jeder Zeit am richtigen Ort passende Angebote offeriert werden. Standortbezogenen Diensten werden daher von Experten große Zunkunfschancen progostiziert.
Im Rahmen der 34. W3B-Studie wurden über 2.500 deutsche Internet-Nutzer, Smartphone- und Tablet-Besitzer zum Thema Location-based Services befragt. Die Studie zeigt, dass sich die Nutzung lokaler Dienste unter Smartphone-Besitzern in kurzer Zeit relativ weit verbreitet hat: Gut jeder Fünfte nutzt sie regelmäßig, ca. zwei Fünftel gelegentlich. Dabei macht die Routenplanung den mit Abstand größten Nutzungsanteil aus (84 %). Auf Platz zwei und drei des Nutzungsrankings folgt die Suche nach umliegenden Geschäften, Restaurants o. ä. (61 %). Nach günstigen Angeboten in der Nähe recherchiert immerhin jeder dritte Smartphone-Nutzer (34 %) zumindest gelegentlich. Gerade Preis- und Trendbewusste schätzen diese neue Art der Schnäppchen-Jagd.
Dennoch ist der Anteil der Skeptiker unter den potentiellen Location-based Service-Zielgruppen beachtlich: So sagen fast zwei Drittel der Smartphone-Besitzer aus, dass sie aus Datenschutzgründen Bedenken haben, den eigenen Standort bekanntzugeben. Vor allem Frauen und ältere Nutzer zeigen sich hier unsicher.
Noch mehr (rund drei Viertel) haben nach eigenen Angaben stets ein Auge darauf, welche Programme/Dienste ihres Smartphones die aktuelle Position auslesen. Dies trifft insbesondere auf männliche, junge und technisch versierte Smartphone-Besitzer zu. Lediglich jeder Sechste gibt an, dass er sich über die Standort-Einstellungen seines Smartphones keine Gedanken macht.
Die Folge: Längst nicht alle Smartphone-User haben ihre Geräte ständig »auf Empfang« für standortbezogene Dienste gestellt: Nur knapp 15 % geben an, die Ortung des GPS-Empfängers ihres Smartphones (fast) immer zuzulassen, etwa 19 % tun dies »häufig«. Die meisten Smaprtphone-Besitzer hingegen lassen die Ortung nur selten (23 %) oder sogar gar nicht (38 %) zu.
Insgesamt deuten die W3B-Studienergebnisse darauf hin, dass sich die Nutzung standortbezogener Dienste noch in einem frühen Marktstadium befindet. Eine wichtige Herausforderung für Anbieter standortbezogener Dienste besteht darin, diese nicht nur attraktiv und mit hohem Nutzwert, sondern auch so seriös zu gestalten, dass für potentielle Nutzer und Kunden Datenschutzbedenken möglichst minimiert werden.
Der W3B-Report »Location-based Services« mit umfangreichen aktuellen Studienergebnissen zum Thema der Location-based Services ist im September 2012 erschienen.
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