Werden Social Bots im Bundestagswahlkampf 2017 mitmischen?
Social Bots sind in der Lage, Wahlgeschehen und -ergebnisse im Wahlkampf spürbar zu beeinflussen. Diese Vorstellung ist nicht angenehm, aber auch nicht unrealistisch. Mit ihrer Hilfe könnten sich gezielt Meinungen verbreiten oder verstärken sowie Falschmeldungen in den Umlauf bringen lassen. Im Rahmen der W3B-Studie wurden im Auftrag der Entwicklerkonferenz Developer Week (DWX) rund 1.200 deutschen Internet-Nutzer über Social Bots und deren möglichen Einfluss auf die politische Meinungsbildung im Wahlkampf befragt.
Mißtrauen der Nutzer gegenüber Social Bots ist hoch
Mehr als die Hälfte der befragten deutschen Internet-Nutzer sehen die Lage kritisch: Sie befürchten, dass nicht alle Parteien während des Bundestagswahlkampfs 2017 auf die Verwendung der Softwareroboter verzichten werden. 54 Prozent sehen sogar den Meinungsbildungsprozess in einer Demokratie gefährdet. Stimmungsmache durch die verschleiert agierenden Programme ist also für viele eine reale Gefahr. Somit ist nur folgerichtig, dass 57 Prozent der Befragten die Aussprache einiger Parteien gegen die Verwendung dieser Technologie im Bundestagswahlkampf 2017 begrüßen.
Einfluss von Social Bots auf politische Ereignisse
Dass Social Bots im Internet in der Vergangenheit bereits politische Großereignisse mitbeeinflusst haben, davon gehen viele Online-Nutzer aus. So glauben 42 Prozent an einen Einfluss dieser Programme auf den US-Wahlkampf 2016 oder die Brexit-Kampagne.
Die Sensibilität für dieses Thema ist hoch; knapp 60 Prozent denken, dass Nachrichten von Social Bots generell die politische Stimmung beeinflussen. Besonders die Unter-30-Jährigen (64 Prozent) und Akademiker (63 Prozent) sehen diese Situation kritisch. Eine Haltung, die es Social Bots schwer macht – und damit durchaus begrüßenswert ist.