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Ergebnisse der 4. W3B-Umfrage

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3. WWW-Benutzer-Analyse W3B
21. Oktober bis zum 30. November 1996
7.445 befragte Internet-Nutzer

In der Zeit vom 21. Oktober bis zum 30. November 1996 füllten 7.445 WWW-Nutzer die W3B-Fragebogen aus.

Demographische Basisdaten

Die Zahl der Frauen im WWW stagniert bei 9%. Erstmals mehr Beruftätige als Studenten im WWW! Studenten stellen nicht mehr die größte Gruppe der WWW-Nutzer: Sie werden von Angestellten mit 6,6% ?bertroffen.


Geschlecht:   90,8%
    9,2%
100,0%
Männer
Frauen
Gesamt

Alter (Durchschnitt): 30 Jahre

Schulabschluß (bereits absolviert):     1,4%
    4,2%
  16,0%
  78,4%
100,0%
Keiner
Hauptschulabschluß
Mittlere Reife
Abitur
Gesamt

Berufliche Tätigkeit:   29,8%
  36,4%
  12,7%
    5,8%
    5,1%
    3,9%
    6,3%
100,0%
Studenten
Angestellte
Selbständige
Schüler/Auszubildende/Lehrlinge
Doktoranden
Beamte
Sonstige
Gesamt

Zugang zum Internet und WWW-Nutzung

Weiterhin sind es relativ viele deutschsprachige Internet-Nutzer (21,4%), die keinen eigenen PC inklusive Modem besitzen. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, daß viele Online-Anwender sich über ihren Arbeitgeber und/ihre Ausbildungsstätte in das Internet einwählen können:

38,1% über den Arbeitgeber
45,3% über Universität/Schule

Im Durchschnitt wird das World Wide Web an 4,3 Tagen bzw. 5,8 Stunden pro Woche genutzt.

Die folgende Aufstellung zeigt, welche WWW-Angebote von den deutschsprachigen Internet-Anwendern mindestens alle 14 Tage genutzt werden:

Wie häufig nutzen Sie die folgenden WWW-Angebote?
72,2% Online-Magazine und -Zeitschriften
62,0% Nachschlagewerke, Lexika, Archive
54,7% Online-Tageszeitungen
45,8% WWW-Angebote von TV-Sendern
26,5% Reiseangebote, Flug- und Fahrpläne
21,3% WWW-Angebote von Banken/Sparkassen
  5,4% WWW-Angebote von Versicherungen

Internet und WWW-Nutzung

Das Abrufen aktueller Informationen ist zusammen mit der Beschaffung von Computer-Software in den ersten drei W3B-Umfragen die wichtigste Nutzungsgrundlage von Internet-Angeboten:

Wozu verwenden Sie das WWW?
78% Aktuelle Informationen abrufen
75% Software herunterladen
58% Aus Neugier
61% Zur Unterhaltung
56% Aus- und Weiterbildung
54% Zum Kommunizieren
60% Produktinformationen abrufen
35% Grafiken, Bilder etc. herunterladen
12% Shopping
10% Musik herunterladen
  8% Werbung ansehen

Online-Shopping

Online-Shopping ist im deutschsprachgigen World Wide Web bisher nur wenig verbreitet. Viele Nutzer stehen dem noch kritisch gegenüber; insbesondere aufgrund fehlender Sicherheitsstandards für die Übertragung von persönlichen Daten bzw. Kreditkarten-Infos. Immerhin sind es knapp 60%, die im nächsten halben Jahr bestimmt oder vielleicht das Internet zum Einkaufen einsetzen wollen.

Die wichtigsten Vorteile, welche die Nutzer im Online-Shopping sehen, sind:

81,5% Unabhängigkeit von Ladenöffnungszeiten
61,9% Streßfreier Einkauf
61,1% Unkomplizierte Bestellmöglichkeit
54,4% Schnelle Bestellabwicklung
53,3% Zeitsparendes Einkaufen

Beim Online-Shopping sind viele Nutzer noch immer unsicher, was die Sicherheit des Zahlungsverkehrs und bei der Übertragung persönlicher Daten anbetrifft. Bisher hat sich im deutschsprachigen Bereich des Internet kein Sicherheits-Standard etablieren können.

79,6% sind der Meinung, daß es ein großes Sicherheitsrisiko ist, seine Kreditkarten-Nummer über das WWW zu übermitteln.

55,6% sagen, sie würden keine persönlichen Daten (wie Name, Einkommen) via Internet übermitteln.

65,0% würden nur bei bekannten/zuverlässigen WWW-Anbietern bestellen.

Auf die Frage, ob die Absicht besteht, in den nächsten sechs Monaten irgendetwas über das WWW zu bestellen, antworteten die Internet-Nutzer wie folgt:

  16,9% ja, bestimmt
  41,1% vielleicht
  22,3% nein, das interessiert mich nicht
  15,0% nein, ich wüßte nicht, was ich kaufen sollte
    4,0% weiß nicht
    0,7% nein, damit habe ich schlechte Erfahrungen gemacht
100,0% Gesamt

Online-Werbung

Immer mehr deutschsprachige Internet-Nutzer fühlen sich von Werbe-Anzeigen bzw. -Bannern im World Wide Web gestört. Der Aussage "Werbe-Anzeigen im WWW stören" stimmten zu:

42,0% Herbst 1995
45,3% Frühjahr 1996
47,3% Herbst 1996

Dagegen werden andere Web-Angebote von Unternehmen, die Informationen oder Unterhaltung bieten, wesentlich häufiger genutzt. Sehr oft oder oft werden von den Internet-Verwendern folgende Dinge genutzt:

65,1% Produkt-Informationen abrufen
42,3% Firmen-Informationen abrufen
19,8% An Preisausschreiben teilnehmen
10,7% Werbe-Anzeigen anklicken
  7,4% Informationen über den Sponsor einer WWW-Site abrufen

Probleme der Internet- und WWW-Nutzung: Zensur im World Wide Web?

Die offene Netzwerkstruktur macht das Internet zu einem Medium ohne zentrale Kontrollinstanz. In der letzten Zeit sind einige Fälle des Mißbrauchs des Internet für den Vertrieb von pornographischem Material bekannt geworden. Es wurden Forderungen nach einer Zensur bzw. Kontrolle der Inhalte von Online-Angeboten laut. W3B fragte daher die WWW-Nutzer, ob auch sie grundsätzlich der Meinung sind, daß bestimmte Angebote im WWW zensiert werden sollten.

Die Einstellung der Nutzer zu dieser Thematik ist relativ liberal, wie die unten aufgeführten Ergebnisse verdeutlichen. Auffällig ist, daß Frauen deutlich häufiger eine Kontrolle/Zensur fordern; insbesondere bei Gewalt-/Verbrechensdarstellungen, Pornographie und Erotik-/Sex-Angeboten.

Für eine Zensur bestimmter Themenbereiche stimmten:

59,0% Gewalt-/Verbrechensdarstellungen
41,1% Pornographie (Hardcore)
21,0% Angebote von Tabakwaren-Herstellern
19,9% Angebote von Alkohol-Herstellern
14,7% Erotik-/Sex-Angebote

Online-Angebote von Medien

Online-Zeitschriften und -Zeitungen zählen nach wie vor zu den Favoriten der deutschsprachigen Internet-Anwender: 60,1% lesen mindestens ein mal in der Woche eine Online-Zeitschrift bzw. ein Online-Magazin. Online-Zeitungen werden von 43,9% mindestens ein mal pro Woche genutzt.

»Ich kann mir vorstellen, meine Lieblings-Zeitschrift/ -Zeitung nur noch online zu lesen.«
Dieser Aussage stimmen immer weniger WWW-Benutzer zu; in der aktuellen Herbstumfrage waren es nur noch 19,3%. 8,3% waren diesbezüglich unentschieden; 72,4% können sich nicht vorstellen, ihre Lieblings-Zeitschrift bzw. Zeitung ausschließlich online zu lesen.

Auch in der W3B-Umfrage vom Oktober/November 1996 wurde den deutschsprachigen WWW-Nutzern erneut die drängende Frage nach dem liebsten Talkshow-Master gestellt:
»Stellen Sie sich vor: Ihr Internet-Zugang ist belegt und Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als fernzusehen. Welchen der genannten deutschen Talkshow-Master aus dem Abend-Programm würden Sie sich am liebsten ansehen bzw. am ehesten ertragen?«
Und wieder einmal wurde Harald Schmidt zum beliebtesten bzw. am ehesten erträglichen Talk-Master gewählt!

29,6% Harald Schmidt (SAT.1)
17,6% Alfred Biolek (ARD)
12,8% Roger Willemsen (ZDF)
12,6% Thomas Gottschalk (SAT.1)
  6,8% Erich Boehme (SAT.1)
  5,3% Arabella Kiesbauer (Pro7)
  4,6% Stefan Raab (VIVA)
  2,5% Heike Makatsch (VIVA)
  1,5% Margarethe Schreinemakers (SAT.1)